Einen besorgniserregenden Schwund des Hai-Bestands haben jetzt Wissenschaftler der Dalhousie University im kanadischen Halifax festgestellt. Julie Baum und ihre Kollegen hatten zwischen 1986 und 2000 die Entwicklung von Hai-Arten im Nordwest-Atlantik beobachtet.
Ergebnis: Der Bestand aller erfassten Arten hatte mit Ausnahme der Mako-Haie im Untersuchungszeitraum um mindestens 50 Prozent abgenommen. Am schlimmsten betroffen ist dabei der Hammerhai, dessen Vorkommen um 89 Prozent zurückging. Die Zahl der Weißen Haie sank um 79 Prozent, die der Tigerhaie und Blauhaie um 65 beziehungsweise 60 Prozent. Schuld an dem drastischen Rückgang der Raubfische ist nach Ansicht der Forscher vor allem der Fischfang mit so genannten Langleinen, bei dem unbeabsichtigt auch viele Haie zu Tode kommen. Diese Leinen können 100 Kilometer lang und mit bis zu 40000 Haken bestückt sein. Baum befürchtet, dass in anderen Gegenden des Atlantik die Situation nicht besser ist, da auch hier Fangflotten mit Langleinen arbeiten.
Haie sind wichtig für das Ökosystem des Meeres. Sie stehen an der Spitze der Nahrungskette und halten so die Populationen ihrer Beutetiere konstant. Umweltschützer setzen sich deshalb für eine ökologische Fischerei ein.
Hans Groth