Gezielt gelegte Brände in Afrikas Savannen könnten dafür sorgen, dass das Gras gut nachwächst. Davon sind Forscher um Volker Grimm und Karin Frank vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig überzeugt. Wie sie herausfanden, spielen die Grasfeuer für die Vegetation eine viel wichtigere Rolle als bisher angenommen.
Die Wissenschaftler hatten im namibischen Etosha-Nationalpark auf einer Fläche von 500 mal 500 Metern eine Saison lang untersucht, wie sich Regen und kontrollierte Brände auswirken. In dem Gebiet regnet es nur sehr wenig und die Gräser, die Pflanzenfressern wie Antilopen als Nahrung dienen, vertrocknen nach und nach. Grimm und Frank konnten nun nachweisen, wie Feuer dafür sorgt, dass sich die Vegetation erneuert.
„Das Feuer geht wie ein Rasenmäher über das abgetrocknete Terrain“, erklärt Grimm. „Dabei zerstört es nicht nur die verdorrten Pflanzen und schafft Platz für neuen Bewuchs, sondern es setzt auch Nährstoffe frei. Die gelangen dann beim nächsten Regen wieder ins Erdreich.“ Das ist wichtig für das Nachwachsen von Gras. Selbst künstliche Bewässerung und das Ausbringen von zusätzlichem Samen hätten keinen so positiven Einfluss wie ein Brand, meinen die Forscher. Sie befürworten deshalb, auf diese Weise alle fünf bis zehn Jahre der Vegetation in trockenen Regionen „auf die Sprünge zu helfen“.